Tusche heißt auf französisch encre de Chine, chinesische Tinte. Sie wird vor jedem Malakt neu gerieben. Die Kunst Ostasiens (…) besteht u. a. darin, Gesehenes zum Zeichen zu machen, Momenten Bedeutung zu geben, sie zu verewigen in gezielter, lang praktizierter Bewegung. Wie eine Schrift. (Jede Schrift war einmal Zeichnung.) Das Plätschern des Vogels, der im Brunnen badet, die Biegung des Schilfs und die Mücke darauf, den Stein in seiner in Jahrtausenden gewordenen Form, jetzt, den Stein der Weisen (…)
Erfahrungen zum Zeichen machen. Tagtäglich, nulla dies sine linea. (…) Die Blätter sind Erinnerungen und Echo der Innerlichkeit. Kunst, die nicht um sich selbst besorgt ist, die der Erfahrung dient. (Willibald Feinig)
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